PEGs (Polyethylenglycole) werden neben Wasser und Öl besonders häufig in konventionellen Kosmetika eingesetzt – so als Emulgatoren, Feuchthaltemittel oder Tenside in diversen Produkten.

Aber das saubere Image ist nicht gerechtfertigt: PEGs sensibilisieren die Haut und machen sie für Schadstoffe anfälliger. Nur echte Naturkosmetik verzichtet auf Polyethylenglykole.

Wo stehen Polyethylenglykole auf der Zutatenliste?

Die Zutatenlisten auf den Kosmetikverpackungen werden auch als INCI-Listen bezeichnet. INCI steht für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“ und bezeichnet eine umfassende Datenbank, die interessierte Verbraucher detailliert und stets aktualisiert über die Inhaltsstoffe kosmetischer Produkte informiert.

(http://www.haut.de/service/inci)

Auf der INCI-Liste des jeweiligen Kosmetikprodukts sind PEGs leicht erkennbar. Sie tragen neben den Großbuchstaben PEG eine Zahl im Namen, beispielsweise PEG-15 Glyceryl Oleate oder auch PEG-8. Zudem zählen verschiedene Substanzen mit der Endungssilbe –eth zu den Polyethylenglykolen. Sodium Laureth Sulfate ist ein häufiger Vertreter, der als waschaktives Tensid im Gros der konventionellen Haarwaschmittel eingesetzt wird.

Die Eigenschaften der PEGs

PEGs sind chemische Verbindungen wasserlöslicher Moleküle. In Abhängigkeit von ihrer Kettenlänge sind sie entweder fest oder flüssig. Die Basis ist das Erdölderivat Ethylenoxid. Daraus wird in Verbindung mit Wasser das Frostschutzmittel Ethylenglycol produziert. Weitere Verarbeitungsschritte führen schließlich zu den Polyethylenglykolen.

Aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften sind Polyethylenglykole in der Lage, Feuchtigkeit und Fett hervorragend miteinander zu verbinden. Um diese Attribute in Kosmetika nutzbar zu machen, werden PEGs über aggressive Ethoxylierungs-Verfahren an Öle, Ester und Fettalkohole angelagert. Sie werden dadurch wasserlöslich.

So stecken PEGs meist als Emulgatoren, Rückfetter, Konsistenzgeber, Waschsubstanzen oder Feuchthaltemittel in einer Vielzahl konventioneller Kosmetika. Differenziert wird zwischen festen und wachsartigen PEGs in Cremes oder Haarkuren sowie flüssigen und farblosen Polyethylenglykolen in Flüssigseifen, Gesichtswässern und Shampoos.

Polyethylenglykole sind billig herstellbar; sie können unproblematisch für das jeweilige Einsatzgebiet konfiguriert werden.

… und wo ist das Problem?

Die Ethoxylierung generiert aber stets verschiedene begleitende Reaktionsprodukte. Ein Beispiel ist der häufig eingesetzte Emulgator Laureth-9 (PEG 450) Er kann auch als lokales Anästhetikum eingesetzt werden, mit der Folge, dass die Hautempfindlichkeit signifikant herabgesetzt wird – Warnsignale wie Schmerz oder Juckreiz werden unterdrückt. Produkte zur täglichen Pflege, die Laureth-9 beinhalten, werden deshalb vom Bundesinstitut für Risikobewertung als gesundheitlich bedenklich bewertet.

Zudem reagieren Polyethylenglykole nicht allein im Produkt selbst mit Feuchtigkeit und Fett, sondern auch auf der Haut. Dadurch verliert die natürliche Barrierefunktion der Haut an Substanz; sie wird für Umweltgifte und diverse Schadstoffe durchlässiger.

Die schädlichen Wirkungen der PEGs werden durch andere problematische Inhaltsstoffe wie beispielsweise Phtalate, Azofarbstoffe und Konservierungsstoffe noch potenziert, denn PEGs sorgen aufgrund ihrer Eigenschaften für das verstärkte Einschleusen dieser Stoffe über die Haut in den Organismus.

Last, but not least besteht das Risiko der Austrocknung für die Haut. Werden Shampoos, Duschgele oder Cremes mit PEGs häufig verwendet, kommt es zum sogenannten Auswaschungseffekt – die schützende, natürliche Talgschicht der Haut wird massiv beschädigt.

Das Fazit

Wären sie nicht so billig, müssten risikolastige Polyethylenglykole in Kosmetika nicht eingesetzt werden – unsere Natur bietet genügend wirksame Alternativen:

Emulgatoren aus Pflanzenzuckern und natürlichen Fettsäuren sind wirksame Lösungsvermittler und somit hervorragend waschaktiv.

Glyzerinfettsäuerester und meist aus Soja produziertes Lezithin sorgen für Verbindungen von pflanzlichem Glyzerin mit einer Fettsäure, beispielsweise aus Kokosöl. So entstehen nachhaltige Naturwirkstoffe, die so mild sind, dass sie jedes für sich oft als sanfte Pflegezutat in der Naturkosmetik etabliert ist. Versteckte Nebenwirkungen wie bei den PEGs existieren nicht.

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